Auch eine 22-jährige Frau kann trotz ihres jungen Alters an einem verregneten Sonntagnachmittag auf ihr Leben zurückschauen und feststellen, dass alles anders lief als geplant – und das nicht gerade im positiven Sinne.
Ich hatte zwar die Mittlere Reife irgendwie geschafft, doch mein Ausflug aufs Gymnasium war alles andere als erfolgreich gewesen und meine beiden Ausbildungen hatte ich auch geschmissen – zuletzt die zur Außenhandelskauffrau, da ich mit einem anderen Auszubildenden in einer eindeutigen Situation im Messelager erwischt worden war.
Wissen, wo was los ist, das richtige Outfit auswählen, Kontakte knüpfen – das waren meine Stärken, doch beruflich brachten sie mich höchstens in peinliche Situationen, zum Beispiel wenn ein verschmähter Liebhaber im Büro auftauchte oder mir mein Chef in einem Swingerclub begegnete.
Entsprechend deprimiert über meinen neuesten Rauswurf hatte ich mich mit einem Bekannten, den ich in einer Nobeldisco kennen gelernt hatte, zum Kaffee verabredet. Er gehörte wirklich nicht zu meinem Freundeskreis, doch er schien jeden in München zu kennen und ich hoffte, durch seine Kontakte wenigstens einen Job hinterm Tresen ergattern zu können, damit ich nicht bis September von der Sozialhilfe leben musste.
Damit er mich auch sicher an seinem Vitamin B teilhaben ließ, entschied ich mich für mein schwarzes Minikleid, dessen gesamter Rückenbereich aus feinster Spitze bestand und erkennen ließ, dass ich keinen BH trug und für meine schwarzen Lack-Schnürstiefel. Als ich seine gemütlich eingerichtete Wohnung betrat, fühlte ich mich zwar ein wenig overdressed, doch stellte ich zufrieden fest, dass seine Augen anerkennend über meinen Körper wanderten. Wir setzten uns im Wohnzimmer auf die Ledercouch.
„So, Luisa. Wo drückt denn der Schuh?“
Er grinste und begutachtete meine Lackstiefel.
„Du siehst so aus, als sollte ich dir einen Job als Gogo-Tänzerin vermitteln.“
Ich grinste.
„Könntest du das denn?Ehrlich gesagt… Ich finde, du könntest in viel lukrativeren Gebieten tätig werden.“
Oha, er wurde plötzlich förmlich.
„Marc, red nicht um den heißen Brei herum. Sag mir einfach, was du für mich hast.“
„Das kann ich dir auch gerne zeigen.“
Er öffnete seinen Reißverschluss und lehnte sich entspannt zurück.
„60 Euro.“
„Bist du verrückt?!“
Er machte mich nervös.
„Ich geb dir 60 Euro – davon kannst du dich ne Woche lang ernähren. Und das Beste ist, du kannst sie dir in nur 15 Minuten verdienen…“
Ich zögerte. Wollte der mich verarschen? Andererseits… 60 Euro waren eine Menge Geld und mein Konto war bereits im Minus. Marc schien mir anzusehen, dass ich ernsthaft darüber nachdachte.
„Hey, ich will dir bestimmt nichts Böses. Es ist einfach nur ne ganz einfache Rechnung… Für Mädchen deines Alters und deiner Klasse liegt das Geld quasi auf der Straße! Und das mal so nebenbei… Schuften kannst du auch noch, wenn du älter bist!“
Ich weiß nicht ob es daran lag, dass mich der Anblick von Marcs Genital, das hinter dem offenen Reißverschluss deutlich zu erkennen war, langsam geil machte oder ob es meine Gedanken an ausgedehnte Shoppingtouren und Abendessen aus Feinschmeckerläden waren, die mich verführten – jedenfalls nahm ich sein Glied in den Mund und gab mir größte Mühe, den ersten Freier meines Lebens gebührend zu befriedigen. Als ich merkte, dass er bald kam, behielt ich jedoch einen kühlen Kopf:
„In den Mund kostet 40 extra.“
Er grinste und nickte daraufhin nur mit dem Kopf. Ich saugte weiter und musste selbst ein bisschen stöhnen, als er sich schließlich mit einem wohligen Seufzer in meinen Mund ergoss. Ich verschwand schnell auf der Toilette – von Schlucken war schließlich nicht die Rede gewesen – und setzte mich dann wieder auf das Sofa. Marc sah inzwischen wieder genauso seriös aus wie zuvor.
„Du hast Talent, Kleines. Kannst du dir vorstellen, das auch bei Männern zu machen, die nicht so attraktiv sind wie ich?“
Ein gesundes Selbstbewusstsein hatte er, das musste man ihm lassen.
„Du, lass mich da bitte noch mal drüber schlafen… Und in jedem Fall treib ich’s nicht mit jedem, wir sind hier ja nicht aufm Straßenstrich!“
„Okay, ich ruf dich morgen an.“
Ich stand auf und griff nach meiner Jacke und meiner Tasche.
„Bis morgen dann. Ciao…“
Er ließ es sich nicht nehmen, mich zum Abschied auf den Mund zu küssen. Was für ein Macho!
Am nächsten Tag musste ich nicht lange warten – mein Handy klingelte bereits, als ich gerade erst tropfnass aus der Dusche herausgestiegen war.
„Hey Kleines, hier ist Marc. Ich hab nen Kunden für dich. Er wohnt quasi bei dir um die Ecke, Familienvater, Mitte 30, gepflegt. Jan heißt der. Ich kenn den, der ist ok.“
"Ich hab dir doch nicht gar nicht gesagt, ob ich…"
„Du willst. Das hat man doch gestern gesehen… Du bist zu dem Scheiß geboren! Ich simse dir mal noch die Nummer von einem anderen Mädchen, das für mich arbeitet, die kann dich dann über die Details aufklären. Hab einfach Spaß Süße, und mach mir keine Schande!“
Sandra, so hieß sein anderes Mädchen – für ihre Freier hieß sie jedoch Sally – war sehr nett und beantwortete alle meine Fragen. Ich war besonders erleichtert, dass ich Marc rein gar nichts abgeben musste – er ließ sich von den Freiern für die Vermittlung bezahlen – fast alles Familienväter, die sich entweder nicht trauten, in den Puff zu gehen oder die es sich wegen ihrer politischen Karriere nicht leisten konnten, dort erwischt zu werden. Das Ganze leuchtete mir ein. Sandra/Sally erklärte mir auch, dass ich stolz sein konnte auf mich – Marcs Mädchen seien dafür berühmt, handverlesen, sehr hübsch und vor allem „talentiert“ zu sein.
Mussten sie schließlich auch, wenn er an den Vermittlungsgebühren verdienen wollte. Sie versicherte mir auch, dass sie noch nie Probleme mit einem der Herren gehabt hatte, da Marc sie alle persönlich kennen lernte und die größten Perversitäten ausschloss, bevor er sie in den „Lustzirkel“, wie er es nannte, aufnahm – der für die Ehefrauen übrigens „Wirtschaftszirkel“ hieß. Da Marc von seinem Vater ein gut laufendes Unternehmen geerbt hatte und er nach wie vor einen guten Ruf hatte, konnte er seine Kunden so decken.
Ich vereinbarte mit Jan per SMS, dass wir uns um 22.00 Uhr in einem Hotel am Stadtrand treffen würden – das Zimmer sollte er im Voraus bestellen. Auch Sandra machte es wohl nur selten bei sich zu Hause. Ich war schon um 21.30 Uhr im vereinbarten Zimmer, zog mir ein scharfes Negligé an, legte mich auf das luxuriöse Bett und wartete. Um Punkt 22.00 Uhr betrat Jan das Zimmer.
„Hi.“
„Hallo, ich bin Lilly.“
„Hi Lilly.“
Niemand hatte mich auf Dialoge dieser Art vorbereitet, doch ich blieb cool. In solchen Momenten war es meist am besten, das Sprechen einfach einzustellen.
Ich ließ elegant den rechten Träger meines Negligés über die Schulter gleiten und zog Jan sanft auf das Bett. Dann ließ ich ihn mich ausziehen und machte mich danach vorsichtig an seiner Kleidung zu schaffen. Als wir beide nackt nebeneinander lagen, was das Eis gebrochen. Er betastete meine Brüste und rieb mich sogar kurz zwischen meinen Beinen, was ich sehr nett von ihm fand und er sehr gut machte. Doch hier ging es nicht um mich – schließlich lagen 200 Euro auf dem Nachttisch und das Zimmer hatte ja auch er bezahlt. Ich kniete mich zwischen seine Beine, streifte ihm ein Kondom über und blies drauflos.
Er ließ sich entspannt in die Matratze sinken und änderte nur ab und zu das Tempo, indem er seine Hand auf meinen Hinterkopf drückte. Als er wie seine beschleunigte Atmung verriet kurz vorm Kommen war, schob er mich weg. Seine schüchterne Art vom Anfang war wie verflogen – jetzt schüchterte er mich fast schon ein bisschen ein.
„Mach’s dir selber.“
Ich war etwas überrascht, legte mich jedoch auf den Rücken.
„Steh bitte hin.“
Im Stehen?! Das hatte ich noch nie gemacht, doch der Kunde ist bekanntlich König…
Ich stellte mich also vor das Bett und gestand mir ein, dass es mich schon ziemlich geil machte, dass er das Sagen hatte und ich nur seine Nutte war. Gleichzeitig war ich stolz, dass ich ihm das geben konnte, was seine Frau nicht drauf hatte oder wollte und dass er für mich bezahlte.
Ich merkte ziemlich schnell, dass es nicht gerade einfach ist, eine Hand im Schritt zu haben, die für den Orgasmus notwendigen Muskeln anzuspannen und trotzdem die Balance zu halten, doch ich machte meinen Job gut – im wahrsten Sinne des Wortes. Er lag auf dem Bett und spielte an seinem Ding rum, während er gebannt abwechselnd zwischen meine Beine und in mein Gesicht schaute.
Ich ließ mich komplett fallen und versuchte ihn auszublenden. Als ich meinen Abgang hatte, rieb er sein Glied so schnell, dass ich schon dachte, er würde mir meine restliche Arbeit abnehmen – doch weit gefehlt. Kaum war meine letzte Orgasmuswelle verklungen, stand er auf, zog sich wieder einen Gummi über, warf mich fast schon grob aufs Bett und nahm mich hart und schnell von hinten, während er meine schaukelnden Brüste umfasste.
Er war richtig gut! Trotz des krassen Tempos stieß er seine Ladung erst nach über zehn Minuten in mir ab und da sein Glied nicht gleich erschlaffte, nahm er mich sogar noch ein bisschen länger. Anschließend bedankte er sich artig und verschwand noch kurz im Bad, während ich es mir im Bett gemütlich machte (das Zimmer war schließlich für die ganze Nacht bezahlt).
„Ich muss leider gleich wieder los, Lilly. Bestell dir ruhig noch was zu Essen beim Zimmerservice. Ich meld mich wieder bei dir.“
„Okay, mach’s gut Jan.“
Wow. So einfach sollte das also sein? Ich fühlte mich nicht wie eine Nutte, sondern wie eine Königin.
Ich schrieb schnell noch die zwei Kontroll-SMS an Marc und Sally und bestellte mir dann eine Mousse au Chocolat aufs Zimmer.
Das Dolce Vita hatte mich wieder…