´Hallo, hier ist Cindy. Und wer bist du?´
Den Kunden immer schön im Gespräch halten, hat mir die Chefin der Sexhotline direkt zu Beginn gesagt. Ich höre das Klick am anderen Ende der Leitung.
Aufgelegt. Das passiert ständig, hat mir die Kollegin gesagt, die schon seit Jahren auf der Sexhotline arbeitet. Mach dir keinen Kopf, die wissen manchmal nicht, was sie wollen. Das hat sie auch noch gesagt.
´Hallo Süßer, hier ist Cindy. Wer bist denn du?´ Ich wechsle meinen Anfangssatz immer ein wenig, sonst wird mir sterbenslangweilig.
´Dieter´, kommt die kurze Ansage zurück und ich höre das Keuchen. Ok, das ist also ein Schnellspritzer, der schon bald soweit ist. Das wird kaum Kohle bringen und ein Blick auf meinen Monitor zeigt mir auf dem Softwareprogramm der Firma, für die ich den Telefonsex-Job mache, dass erst wenige Sekunden vergangen sind. Ich werde pro Minute bezahlt, also eine Minute sollte ich schon auch mit dem Schnellspritzer vollkriegen. Vielleicht auch zwei.
´Du bist ja schon ganz schön geil, Dieter. Willst du wissen, was ich anhabe?´, versuche ich Dieter aus der Reserve zu locken. Dieter stöhnt etwas, was ich als Ja interpretiere.
´Ich trage geile Spitzendessous. Magst du Dessous?´, versuche ich erneut das Gespräch in Gang zu bringen.
´Geht so´, knurrt Dieter mit einem Rascheln, was mir sagt, dass er die Papiertaschentücher schon mal an die richtige Stelle bringt und eh bald kommt.
´Vielleicht magst du ja geile Nylonstrümpfe und meine Strapse´, animiere ich ihn, ´und meine roten High Heels habe ich auch an.´ Er grunzt. Ah, das ist es also, was ihn anturnt!
´Stell dir vor, wie ich meine Nylonbeine um dich schlinge und deinen Schwanz mit dem seidigen Material berühre. Ich stoße an deine Eichel´, Dieter stöhnt jetzt laut. Juhu, die erste Minute ist geschafft! Ob ich wohl noch eine hinkriege?
´Was brauchst du jetzt, Dieter?´ Meine Hinhaltetaktik hat er entweder durchschaut oder er ist wirklich einer dieser harten Sorte, mit denen man einfach in kein erotisches Gespräch kommen kann und der beste Dirty Talk nicht funktioniert.
´Wichsen.´
´Meine Hände wandern zu deinem großen geilen Pe….´ Aufgelegt. Ich seufze. Manchmal ist der Job als Telefongirl echt nicht einfach! Wenn die Kerle mal beim Telefonsex hinter den Kulissen live dabei wären, würden sie uns Sexgirls vielleicht etwas freundlicher behandeln.
Aber es ist nun einmal eine Dienstleistung und nicht immer sind die Telefonsex-Geschichten spannend und aufregend. Telefonerotik kann jedoch auch richtig knistern und mein nächster Kunde beweist es mir direkt.
´Hallo, ich bin Cindy. Wer bist du?´
´Hi, hier ist Bert.´ Ich höre sein Grinsen durch die Telefonleitung. Ok, Cindy ist jetzt wirklich nicht der Knallername, aber mir ist vor ein paar Wochen, als ich mit dem Telefonsex Job angefangen habe, nichts Besseres eingefallen.
Ich lache und sage keck:
´Wir könnten einen Schlager zusammen singen, oder hast du doch eher Bock auf einen geilen Dirty Talk?´
´Na, das mit dem Singen lassen wir besser. Wie siehst du aus, Cindy. Ich hoffe mal, nicht wie die aus Marzahn, denn ich stehe eher auf schlanke Frauen.´
Solche Gesprächspartner mag ich! Immerhin habe ich jetzt einen Anhaltspunkt. Nichts ist schwieriger, als, ohne die sexuellen Vorlieben des anderen zu kennen, ein geiles Telefonsex-Gespräch hinzukriegen. Ich verwandle mich in der Telefonerotik in jede Rolle und genau darin liegt für mich auch der Reiz. Das immer wieder neue erotische Spiel mit wechselnden Parts gefällt mir. Heute bin ich also schlank.
´Ich bin groß und schlank, habe geile Titten und lange Haare, mit denen ich allerhand machen kann.´ Die meisten Männer stehen auf lange Haare, vor allem die, die schlanke Girls mögen. So viel habe ich in der kurzen Zeit meines Jobs an der Sexhotline bereits gelernt.
´Geil. Was machst du denn mit mir?´, gibt mir Bert - der sicher im wahren Leben Hans oder Hubert heißt - die nächste Steilvorlage. ´Ich ziehe dich erst einmal aus, streichle über deine Brust und ziehe an den Brustwarzen. Wenn dir das gefällt, lasse ich meine langen Haare über deinen Körper gleiten, überall hin. Auch deinen Schwanz streicheln meine Haare.´
´Hmmmm….´ Zustimmung ist immer gut, also erzähle ich weiter:
´Meine Lippen berühren dich, tasten sich voran und meine Zunge will mehr.´ Ich verrate ihm nicht, wo meine Lippen sind. Mal abwarten, was er dazu sagt. ´Oh ja Baby küss mich!´ Ok, dann sind wir also noch nicht im Intimbereich. Der Kerl mag es gemächlich. Das kann er haben.
Wenn sich Telefonsex-Geschichten langsam aufbauen und vor allem wenn ich vorgebe, was geschieht, passiert es mir meist, dass mich mein eigenes Kopfkino geil macht. Die Typen merken das. Dann fange ich an, selbst meine Finger auf Wanderschaft gehen zu lassen und für den Ernstfall - wenn die Geilheit zu groß ist - hab ich hier immer meinen Dildo liegen.
Deshalb mache ich Telefonerotik auch am liebsten von Zuhause aus, denn da bin ich wesentlich freier und kann tun, wonach mir ist. Anfangs, als ich erst einmal lernen musste, wie die Sexhotline funktioniert, hab ich von einem Zimmer im Haus der Chefin aus Telefonerotik gemacht. Aber das war eigentlich nur so lange, bis die mich ein wenig angelernt hatte. Schnell bin ich da wieder raus und flirte nun beim Dirty Talk privat bei mir zu Hause.
Inzwischen bin ich mit Bert bei der Hardcore-Action angekommen und lasse ihn virtuell meine Muschi ficken. Ich sage ihm versaute Sachen und er ist auch nicht gerade zimperlich, wenn er mich ´geile Stute´ und ´Luder´ anfeuert.
Mein Dildo glitscht bereits heftig in mir, so dass ich nun das Stöhnen nicht mehr simulieren muss, sondern tatsächlich am Telefon keuche. Der Kerl hat es drauf, mich geil zu machen! Oder vielmehr habe ich das ja selbst mit meiner erotischen Telefonsex-Geschichte erledigt. Kurze Zeit später kommt Bert am Telefon zum Orgasmus. Aufgelegt.
Bei der Telefonerotik ist es wie im wahren Leben auch: Nachspiel gibt es meistens keines. Wenn ich mal ein kurzes ´Danke´ höre, habe ich schon Glück. Jetzt muss ich mich aber dringend erst einmal um meine eigene Lust kümmern. Der Dildo vibriert auf Hochtouren und schenkt mir die entspannende Erlösung. Telefonsex kann so geil sein!
Von Cindy